Der erste Eindruck von Nischni und die ersten Tage

Nach unserer ersten Nacht im Wohnheim und dem ersten Schreck, sieht es am Morgen schon ganz anders aus! Im richtigen Licht, also nicht im Licht von Neonröhren hat das Zimmer und unser kleines Abteil Potential. Wir Mädels machen also Pläne, um die Zimmer wohnlicher zu machen. Neue, wärmere Lampen, bunte Bettwäsche, eigenes Geschirr, ein Wasserkocher und ein Putzmarathon werden die Zimmer schon soweit kriegen, dass man dort ein Jahr verbringen kann.

Um 11 geht es dann zum ersten Mal in die Universität. Wir werden wieder von unserer Katja abgeholt und zur Universität gebracht, die wirklich nur zwei Minuten entfernt ist. Dort werden wir registriert. Danach werden erstmal Sim-Karten gekauft. Sehr erstaunt stellen wir fest das man für 10 GB Internet knapp 5 Euro bezahlt und freuen uns wie kleine Schneekönige darüber. 
In der Mittagszeit wird erstmal unser erstmal „Russisch-Test“ gemacht. Unsere zwei neuen Lehrerinnen stellen uns Fragen über unser Leben in der Uni, unser Studium und unsere Hobbies. Sehr nervös lassen wir dies über uns ergehen. Aber wir haben es alle überlebt! Gott sei dank! 

Dann bekommen wir, von einer unserer Lehrerinnen, unsere erste Tour durch die Stadt und ich bin sehr sehr erstaunt, wie schön die Landschaft ist und das die Stadt sogar einige schöne Ecken hat. Wir gehen im höheren Teil der Stadt entlang der Okr in Richtung Innenstadt. Der Weg ist einige Fotos wert... und so langsam bekommt man das Gefühl, dass man es doch einige Zeit hier aushalten kann. Da wir aber alle vor Hunger sterben, geht es dann zum Mittagessen. Mein erstes sehr russisches Nahrungsmittel ist Sbiten, ein würziger Honigtee. Seeeehr lecker. 


Total kaputt geht es zurück ins Wohnheim, nur um uns dann loszumachen und einzukaufen. Das Busfahren ist ähnlich abenteuerlich, wie das Taxifahren. Besonders mit der Anmerkung einer oder zweier Mädels, das so ein Bus niemals durch den TÜV käme. Im Fantastika Einkaufszentrum, wo es wohlbemerkt alles gibt: Lush, H&M, Zara usw. decken wir uns erstmal mit verschiedensten Haushaltsgegenständen ein! Im Fensterlosen Einkaufszentrum vergehen so 4 Stunden. Total müde geht es nach erfolgreichem Einkauf zurück ins Wohnheim. Dort schlachte ich eine Ananas und wir stoßen mit einem 99 Rubel Sekt erstmal an. Der erste richtige Tag in Nischni ist geschafft. 




Heute morgen geht es zum ersten Mal alleine in die Uni zu unserem ersten russischen Unterricht. Bei Julia gibt es die erste Einführung. Das Spiel „Wer bist du“, oder Personenraten oder wie auch immer man es nennen möchte führt zu viel Verwirrung und Belustigung, weil wir die Namen in kyrillisch nicht wirklich erkennen. Bei Nadeschda wird Grammatik gemacht. Später geht es dann mal wieder zum einkaufen, nur um dann im Wohnheim festzustellen, dass die Hälfte fehlt, und wir später eh wieder losmüssen. 

Dann starten wir unsere Super-Mega-Putz- und Auspackaktion. Aber endlich kommen wir dem Ziel Wohlfühlen näher. 



Heute haben wir mal wieder Papierkram ausgefüllt in Russisch, mitunter sehr abenteuerlich. Besonders weil mein Name auf keine der Zeilen dort passt. Danach wieder russisch Unterricht. Mal wieder kauen wir die verschiedenen Bezeichnungen für Familienmitglieder durch. Insbesondere Schwiegereltern auf beiden Seiten (es gibt tatsächlich unterschiedliche Begriffe). Aber auch die verschieden Bezeichnungen für verheiratet sein, zeigt wieder einmal, wie wichtig offensichtlich die Ehe hier ist. Ob wir verheiratet sind, ist tatsächlich auch die erste Frage die man uns hier stellt. 

Am Nachmittag erholen wir uns erstmal von unserem ersten Weingelage in der Gemeinschaftsküche. Daran in einem Zimmer mit zwei anderen zu schlafen, muss man sich erstmal gewöhnen. Da gibt es viele Geräusche nachts. Immerhin sind uns heute nur noch in der Küche Kakerlaken begegnet. Am Abend ging es dann zum Abendessen und Stadt entdecken in die Innenstadt. 


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